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Leider mussten wir uns alle in den letzten Jahren an viele schlechte Nachrichten “gewöhnen”. Manchen Menschen fällt das leichter, doch viele belasten die zahlreichen aktuellen Krisen sehr. Gefühle wie Kontrollverlust und Unsicherheit sind omnipräsent. Die psychische Belastung steigt.

Doch es gibt Möglichkeiten für Menschen, sich gegen die ständigen negativen Nachrichten zu wappnen und sich nicht zu sehr emotional von ihnen beeinflussen zu lassen. Diese Fähigkeit, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, nennt sich Resilienz. Forschungen zu diesem Thema werden insbesondere vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz betrieben. 

Wie können wir Resilienz aufbauen?

Oft ist es unser eigener Lebensstil, der uns vor übermäßiger Belastung bewahrt. Die Forschenden betonen in einer aktuellen Studie, dass ein gesunder Lebensstil entscheidend zur persönlichen Resilienz beiträgt. Das umfasst ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung und soziale Kontakte. Regelmäßige körperliche Aktivität senkt unseren Ruhepuls und das hilft uns, besser zu entspannen. Zudem werden Neurotransmitter wie Serotonin und Noradrenalin freigesetzt, die präventiv vor Stress und Depressionen schützen können. Dies zeigt unter anderem eine Studie aus Japan (Chen et al., 2016).  

Auch soziale Kontakte sind ein wichtiger Schutzfaktor gegen psychische Belastungen. Der Austausch mit anderen Menschen und das Gefühl, gegenseitige Unterstützung zu erfahren, sind für uns Menschen von großer Bedeutung. Wer wenig oder keine sozialen Bindungen hat, spürt den Druck und die Unsicherheit der Welt stärker und hat weniger Resilienz, um sich zu schützen. Zahlreiche Erkenntnisse zu diesem Thema wurden bereits während und nach der Corona-Pandemie gewonnen, wie etwa in der Studie von Schäfer et al. (2022) mit dem Titel „Trajectories of resilience and mental distress to global major disruptions“.

Resilienz und wie Führungskräfte unterstützen können

Viele Menschen haben unserer Erfahrung nach den Eindruck, dass ihre sozialen, beruflichen Kontakte durch häufiges Arbeiten im Home-Office reduziert wurden – bei allen praktischen Vorteilen von Remote Work, die als durchaus positiv bewertet werden. Daher müssen aus unserer Sicht insbesondere Unternehmen, die sehr flexible Home-Office Zeiten anbieten, aber selbstverständlich auch alle anderen darauf achten, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen den Teammitgliedern möglich ist. Und zwar nicht nur zu inhaltlichen Themen! Ein Austausch, der von Vertrauen und Offenheit geprägt ist und den Individuen vermittelt, dass gegenseitige Unterstützung und Verständnis ein fester Bestandteil der Team-Kultur ist. Das vermittelt Sicherheit und Verlässlichkeit.  

Führungskräfte, die gerade in Zeiten wie diesen selbst kaum Präsenz zeigen und wenig Zeit für Gespräche – abseits von Task getriebenen Meetings – haben, laufen Gefahr, den Kontakt zu den Mitarbeitenden zu verlieren. 

Gerade jetzt heißt es aber: Ich bin ansprechbar und interessiere mich für dich! Auch proaktiv. 

Coachings, Trainings und Resilienz

Für die Unterstützung von Mitarbeitenden beim Aufbau von Resilienz im Arbeitsalltag und dem Hinterfragen eigener, ggf. nicht hilfreicher Verhaltensmuster, können Trainings und Coachings hilfreich sein. In unserem Resilienztraining „Muddy hands. Clear mind. bieten wir euch und euren Mitarbeitenden zum Beispiel Resilienz- und Achtsamkeitsübungen mit dem Material Ton. Die Trainerin Anke Buchmann vermittelt spannende Techniken zur Selbstverbindung, die Präsenz, Fokus und Wohlbefinden im Alltag stärken und Menschen helfen, mit Stressoren besser umzugehen. 

Wenn jedoch der Stress und damit der Leidensdruck der Menschen zu groß wird, kommen Trainer und Coaches an ihre Grenzen. Dann ist es in der Regel sinnvoll und notwendig, Unterstützung durch Psychotherapeuten zu suchen. 

Quellen:

Die meisten Menschen sind resilient | LIR Mainz – Leibniz-Institut für Resilienzforschung. (2024, 11. November). https://lir-mainz.de/news/psychische-reaktionen-auf-die-covid-19-pandemie-sind-vielfaeltig-die-meisten-menschen-sind-resilient

• Swr, C. A. & Swr, C. A. (2024, 11. November). Wie man besser mit schlechten Nachrichten umgehen kann. tagesschau.de. https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/resilienz-schlechte-nachrichten-100.html

• Chen, C., Nakagawa, S., An, Y., Ito, K., Kitaichi, Y. & Kusumi, I. (2016). The exercise-glucocorticoid paradox: How exercise is beneficial to cognition, mood, and the brain while increasing glucocorticoid levels. Frontiers in Neuroendocrinology, 44, 83–102. https://doi.org/10.1016/j.yfrne.2016.12.001

• Schäfer, S. K., Kunzler, A. M., Kalisch, R., Tüscher, O. & Lieb, K. (2022). Trajectories of resilience and mental distress to global major disruptions. Trends in Cognitive Sciences, 26(12), 1171–1189. https://doi.org/10.1016/j.tics.2022.09.017

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