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Jeder kennt das von sich selbst: Sobald ein „To Do“ nicht mehr direkt vor einem sitzt, entschwindet es ganz schnell im Wirrwarr der anderen Prioritäten. Somit ist die Angst, dass im Home-Office plötzlich Sachen unter den Tisch fallen, Termine vergessen werden oder die Arbeitsqualität nachlässt, durchaus nachvollziehbar. Doch das muss nicht so sein! Die Angst und auch die Unsicherheit sowohl auf Seiten der Führungskraft als auch auf der der MitarbeiterInnen ist verständlich und normal, aber mit ein paar Tipps und Tricks kann sie schnell überwunden werden. Wir starten unsere Mini-Blog-Reihe zum Thema „Arbeit und Führung“ in Zeiten des (nicht wirklich freiwilligen) Home-Offices mit dem wichtigen Thema „Kommunikation“. 

Kommunikation im Büro läuft häufig nonverbal ab – „Mission impossible“ im Home-Office

Wirksame und wirkungsvolle Kommunikation ist im Büro unabdingbar, doch findet sie dort häufig viel unterschwelliger und viel nonverbaler statt, als uns klar ist. Ein Beispiel: Du siehst deinen Kollegen wie er, merklich gestresst, ein Telefonat nach dem anderen führt und noch schneller als sonst in die Tasten haut –  und kannst deshalb nachempfinden, warum er vorhin im Meeting kaum was beigetragen hat. Logo, er hatte mal wieder Stress mit seinem wichtigsten Projekt! Wenn nun jeder alleine zu Hause arbeitet, bekommen wir natürlich extrem viel weniger voneinander mit, wissen (noch weniger) was beim anderen gerade los ist.  

Vorsicht: Du bist NICHT deine Kollegin. Und umgekehrt

Es ist nur menschlich, von sich auf andere zu schließen. Wie wir alle wissen, ist das jedoch gefährlich. Nur weil du schon um 8 Uhr morgens topfit bist und sofort loslegen kannst, gilt das nicht zwingend für deine MitarbeiterInnen und/oder KollegInnen. Wenn Aufgaben nicht in dem Tempo erledigt werden, das wir uns wünschen, kann das in Zeiten des „Home-Offices für alle“, schnell zu Frustration oder sogar „Irritation“ führen – frei nach dem Motto: „Was macht der/die eigentlich den ganzen Tag?“ (Ein böser, böser Gedanke, den wir trotzdem alle kennen!). Hier ist es also wichtig Kommunikation ganz gezielt einzusetzen, als Ausgleich für die physische Präsenz. Wie? 

Hier ein paar Ideen:
  • Vereinbart immer Deadlines miteinander, v. a. wenn die Aufgaben eine hohe Priorität haben.
  • Kläre noch ausstehende To Do‘s bevor du neue hinzu delegierst, ansonsten entwickelt sich schnell Unzufriedenheit über nicht erfüllte Aufgaben und den Druck von oben
  • Frage noch häufiger als sonst: „Passt es dir gerade?“, „Reiß ich dich raus?“ und bedanke dich, wenn jemand schnell etwas liefert. Das zeigt Respekt und Wertschätzung für das, was der Kollege gerade tut. 
  • Sprecht direkt im Team darüber, welche Form der Zusammenarbeit/Kontaktaufnahme/Kontakthäufigkeit den Kollegen am liebsten ist. Man kann die Zeit nun auch gut nutzen, um Team-Regeln in Hinblick auf Telefonate, Whats-app und Zoom-adhoque-Einladungen zu klären und sich so besser kennen zu lernen. 
  • Ausprobieren und darüber sprechen: Die Situation ist für alle neu! Wir haben noch keine Best-Cases in der Schublade. Versäume es v. a. als Führungskraft nicht, nach ein paar Wochen spätestens auch über Kommunikation auf der Meta-Ebene zu sprechen: Zu viel, zu oft, zu schnell, zu viel Druck, zu wenig Druck, zu wenig Kontakt? All diese Themen sollten – klar moderiert durch die Führungskraft – auf den Tisch!
Was nun?

Nutzt diese Zeit, um „Regeln der Home-Office-Zusammenarbeit“ zu besprechen und festzulegen. Und denke dran: Regeln sind auch dafür da, sie wieder über den Haufen zu werfen, wenn sie nicht klappen. Genau das ist UNSERE Chance im Hier und Jetzt: Dass wir nun Prozesse, Strukturen und neue Regeln für die Arbeitswelt der Zukunft ausprobieren und wertvolle Erfahrungen sammeln können, die uns gemeinsam nach Vorne bringen können!

Autorin: Anne Lemke

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